1990er

#63: Kuriose Patente (Analoge Anomalien #3)

Jährlich werden mehrere Millionen Patente angemeldet. Und das ist nicht billig. In Deutschland kostet eine Patentanmeldung durchschnittlich 5.000 Euro.

Und doch gibt es unter den vielen Patenten eine ganze Reihe von Erfindungen, die auf den ersten Blick skurril und absurd erscheinen.

In dieser Folge der Analogen Anomalien werden einige dieser Patente vorgestellt. Und am Ende steht die Frage: War jedes kuriose Patent irgendwann einmal eine geniale Idee, an die jemand einmal geglaubt hat?

—-
Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com

#62: Nach Hause telefonieren

Voyager 2 und ihre Schwestersonde Voyager 1 starteten 1977. Ursprünglich sollten beide Sonden nur vier Jahre lang im Einsatz sein und die äußeren Planeten besuchen. Doch daraus wurde nichts. Immer wieder wurde die Zeit verlängert, immer wieder wurden neue Probleme gelöst und bemerkenswerte wissenschaftliche Entdeckungen gemacht.

Inzwischen sind die Voyager-Sonden in den interstellaren Raum vorgedrungen. Als erste von Menschenhand geschaffene Objekte überhaupt. Die Nachricht, dass der Kontakt zu Voyager 2 aufgrund eines Bedienungsfehlers abgebrochen war, war zunächst ein Schock. Aber bei einer Mission, die seit über 40 Jahren läuft, ist das kein Schock, der das Team allzu sehr beunruhigt. Denn in den vergangenen Jahrzehnten wurden immer wieder große technische Herausforderungen gemeistert, um die Lebensdauer der Sonden zu verlängern.

Diese Episode konzentriert sich aus aktuellem Anlass auf Voyager 2, aber die Geschichte von Voyager 1 ist nicht weniger spannend. Sie wird sicher in einer der nächsten Folgen erzählt werden.

Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com
Cover: NASA/JPL (Public Domain)

#55: Der zweimal gelöschte Film

1995 kam mit Pixars Toy Story der erste abendfüllende computeranimierte Film in die Kinos. Der Film war so erfolgreich, dass es nicht lange dauerte, bis eine Fortsetzung produziert wurde.

Vier Jahre später kam Toy Story 2 in die Kinos. Ein Jahr vor der Veröffentlichung wurde der fast fertige Film versehentlich von den Pixar-Servern gelöscht. Was zu diesem Zeitpunkt niemand wusste: Die Backups waren schon seit Monaten defekt.

Glücklicherweise arbeitete Technical Supervisor Galyn Susman zu dieser Zeit von zu Hause aus, um sich um ihr neugeborenes Baby zu kümmern. Und sie hatte eine ziemlich aktuelle Kopie der Daten als lokale Kopie zu Hause.

So konnte endlich eine neue Masterkopie des Films erstellt werden. Doch die Freude währt nur kurz. Denn kurz darauf beschließt das Management von Pixar, den Film komplett neu zu drehen, weil man mit der Story nicht zufrieden ist. Und nun wird Toy Story 2 zum wiederholten Mal gelöscht. Diesmal wenigstens mit Absicht.


Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com

#52: Die größte Erfindung aller Zeiten! (feat. Heldendumm)

Diese Episode ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Heldendumm-Podcast und den Digitalen Anomalien. In zwei Episoden erzählen wir die Geschichte von Jan Sloot, einem Tüftler, der die größte Erfindung aller Zeiten gemacht hat. Zumindest glaubte er das bis zu seinem Tod.

Jan Sloot war davon überzeugt, ein neues Kodierungsverfahren erfunden zu haben, mit dem sich Daten auf geradezu irrwitzige Weise verkleinern ließen. Damit hätten die Daten eines ganzen Spielfilms auf eine halbe Schreibmaschinenseite gepasst.

Jan Sloot war von seiner Idee so überzeugt, dass er auch andere davon überzeugen konnte. Und die investierten viel Geld in das Werk des Erfinders. Im Heldendumm-Podcast machen wir uns auf die Reise und zeichnen das Leben von Jan Sloot nach. Wer also die ganze Geschichte hören will, der sollte hier anfangen.

In dieser Episode schauen wir uns die Erfindung selbst genauer an. Was für eine Idee hatte Jan Sloot eigentlich? Und hätte sie funktionieren können?

Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Gäste: Daniel Siebiesiuk & Philipp Kallweit
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com

#44: A (not so) Smart Ship

Die USS Yorktown war das erste Smart Ship der US Navy. Die Technologie sollte Geld einsparen und die Bedienung erleichtern. Doch es gab Tücken.

Der Besatzung war es möglich, direkt auf die Datenbank zuzugreifen und dort Werte zu verändern. Man tat dies gelegentlich, um fehlerhafte Darstellungen in der Software zu korrigieren.

Im September 1997 trug jemand eine 0 in die Datenbank ein. Die Software verwendete diese 0 für eine Berechnung. Dies führte zu einer Division durch Null und zum Absturz des gesamten Systems. Das Schiff war für mehrere Stunden außer Gefecht.

Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com

#21: SoftSCAM

SoftRAM trat 1995 mit dem Versprechen an, den Arbeitsspeicher eines Windows-PCs zu verdoppelt – per Mausklick. Das sollte durch moderne Kompressionsalgorithmen ermöglicht werden. Leider klang das zu gut, um wahr zu sein.

SoftRAM wollte nämlich die Daten direkt im RAM komprimieren, um damit dadurch mehr freien Speicher zu schaffen. Aus 4 MB sollten so 8 MB werden. Bei seinen Werbeaussagen hielt sich die Software damals nicht zurück.

Insgesamt wurden über 600.000 Exemplare verkauft. Irgendwann kamen dann aber Zweifel an der Funktion von SoftRAM auf. Und am Ende war es dann doch zu schön, um wahr zu sein. SoftRAM machte unterm Strich nämlich: nichts. Das c’t Magazin bezeichnete die Software damals als Placebo-Software und diese Bezeichnung ist wohl die treffendste, die es gibt.

Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com

#13: Fast genau richtig

Im zweiten Golfkrieg bemerkte man, dass das Raketenabwehrsystem Patriot bei langer Betriebszeit zunehmend ungenau wurde. Das führe 1991 dazu, dass eine feindliche Scud-Rakete nicht abgefangen wurde und in der Folge 28 Personen starben.

Die Untersuchung zeigte, dass das Problem ein Rundungsfehler war, der mit steigender Betriebsdauer immer größer wurde. Ursprünglich war das Patriot System nie für lange Einsätze konzipiert worden. Als mobiles System, sollte es immer nur für wenige Stunden am gleichen Ort sein.

Durch die Bedrohungslage im zweiten Golfkrieg setzte man das System nun unter völlig anderen Bedingungen ein. Leider schenkte man diesen geänderten Rahmenparametern zu wenig Beachtung, um den folgenschweren Fehler zu verhindern.

Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com

#12: Unter Druck

Die Ölplattform Sleipner A sank bei einem Test im Jahr 1991. Grund dafür war der Sockel aus Beton, der zu schwach für den Druck des Meeres ausgelegt war. Wie konnte es dazu kommen und welche Rolle spielten Computer in diesem Fall?

Für die Berechnungen der Statik nutze man damals die Finite Elemente Methode. Durch mangelnde Rechenleistung und einige Fehler bei der Modellierung der Konstruktion schlich sich allerdings eine falsche Berechnung ein. Dies führte dazu, dass Teile des Sockels zu schwach ausgelegt wurden.

Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com

#10: Altlasten

Der erste Flug der Ariane 5 endete nach nur 40 Sekunden mit der Selbstzerstörung der Rakete. Was war damals passiert und welche Rolle spielte alte Software der Ariane 4?

Während der Entwicklung wurden Teile der Software des Vorgängermodells übernommen und nicht auf die geänderten Rahmenbedingungen der neuen Rakete getestet. Das führte beim ersten Flug dazu, dass das Navigationssystem einen fehlerhaften Kurs einschlug, der zur Zerstörung der Rakete führte.

Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com

#5: Denver, wir haben ein Problem!

Der Denver International Airport sollte ein Flughafen der Superlative werden. Für das Gepäck war die größte vollautomatische Highspeed Gepäcktransportanlage der Welt gebaut werden. Doch die enorme Komplexität der Anlage sorgte für Chaos.

In der Folge beschäftigen wir uns mit der Geschichte des Flughafens und schauen uns die aufgetretenen Probleme im Detail an. Was waren denn die Gründe dafür? Einen großen Einfluss hatten die unterschätzte Komplexität und der enorme Zeitdruck.

Aber was genau ist eigentlich Komplexität und wie kann man damit vernünftig umgehen? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Episode zum Ende hin. Außerdem gibt es noch Audio-Feedback von Daniel. Er erklärt uns, was es mit dem Jahr-2038 Problem auf sich hat.

Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com