1990er

#73: Desaster mit Ansage

Das gescheiterte Projekt des London Ambulance Service ist ein Lehrstück über schlechtes Projektmanagement. Zum damaligen Zeitpunkt dominierten vor allem Zeitdruck und interne Streitigkeiten den Alltag. Dies wirkte sich auch auf die Planung und Durchführung des Projekts aus. Es wurden unrealistische Anforderungen gestellt und alle Warnungen in den Wind geschlagen.

Die Quittung kam mit der Inbetriebnahme 1992. Das neue System war unbrauchbar und führte zu teilweise stundenlangen Verzögerungen bei der Bearbeitung von Notrufen.


Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com

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#69: Die berühmteste Kaffeemaschine der Welt

Anfang der 90er Jahre hatte die Fakultät für Informatik der Universität Cambridge ein großes Problem. In dem weitläufigen Gebäude waren die Wege sehr lang. Unter anderem auch zur Kaffeemaschine. Und wenn man sich auf den Weg machte, konnte es gut sein, dass man eine leere Kaffeekanne vorfand.

Um diese ständigen Enttäuschungen zu vermeiden, entwickelten zwei Informatiker Ende 1991 eine pragmatische Lösung. Sie richteten eine Videokamera auf die Kaffeemaschine und schickten die Bilder über das Netzwerk der Universität.

Mit dem Aufkommen des World Wide Web wurde 1993 auf das Internet umgestellt. Und plötzlich waren die Bilder der Kaffeemaschine in der ganzen Welt zu sehen. Die erste Webcam war geboren.

Und die Trojan Room Coffee Pot genannte Maschine wurde eines der ersten Netzphänomene. Heute steht die Kaffeemaschine im Museum. Und diese Folge der Digitalen Anomalien erzählt ihre Geschichte.

Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com

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#63: Kuriose Patente (Analoge Anomalien #3)

Jährlich werden mehrere Millionen Patente angemeldet. Und das ist nicht billig. In Deutschland kostet eine Patentanmeldung durchschnittlich 5.000 Euro.

Und doch gibt es unter den vielen Patenten eine ganze Reihe von Erfindungen, die auf den ersten Blick skurril und absurd erscheinen.

In dieser Folge der Analogen Anomalien werden einige dieser Patente vorgestellt. Und am Ende steht die Frage: War jedes kuriose Patent irgendwann einmal eine geniale Idee, an die jemand einmal geglaubt hat?

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Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com

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#62: Nach Hause telefonieren

Voyager 2 und ihre Schwestersonde Voyager 1 starteten 1977. Ursprünglich sollten beide Sonden nur vier Jahre lang im Einsatz sein und die äußeren Planeten besuchen. Doch daraus wurde nichts. Immer wieder wurde die Zeit verlängert, immer wieder wurden neue Probleme gelöst und bemerkenswerte wissenschaftliche Entdeckungen gemacht.

Inzwischen sind die Voyager-Sonden in den interstellaren Raum vorgedrungen. Als erste von Menschenhand geschaffene Objekte überhaupt. Die Nachricht, dass der Kontakt zu Voyager 2 aufgrund eines Bedienungsfehlers abgebrochen war, war zunächst ein Schock. Aber bei einer Mission, die seit über 40 Jahren läuft, ist das kein Schock, der das Team allzu sehr beunruhigt. Denn in den vergangenen Jahrzehnten wurden immer wieder große technische Herausforderungen gemeistert, um die Lebensdauer der Sonden zu verlängern.

Diese Episode konzentriert sich aus aktuellem Anlass auf Voyager 2, aber die Geschichte von Voyager 1 ist nicht weniger spannend. Sie wird sicher in einer der nächsten Folgen erzählt werden.

Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com
Cover: NASA/JPL (Public Domain)

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#55: Der zweimal gelöschte Film

1995 kam mit Pixars Toy Story der erste abendfüllende computeranimierte Film in die Kinos. Der Film war so erfolgreich, dass es nicht lange dauerte, bis eine Fortsetzung produziert wurde.

Vier Jahre später kam Toy Story 2 in die Kinos. Ein Jahr vor der Veröffentlichung wurde der fast fertige Film versehentlich von den Pixar-Servern gelöscht. Was zu diesem Zeitpunkt niemand wusste: Die Backups waren schon seit Monaten defekt.

Glücklicherweise arbeitete Technical Supervisor Galyn Susman zu dieser Zeit von zu Hause aus, um sich um ihr neugeborenes Baby zu kümmern. Und sie hatte eine ziemlich aktuelle Kopie der Daten als lokale Kopie zu Hause.

So konnte endlich eine neue Masterkopie des Films erstellt werden. Doch die Freude währt nur kurz. Denn kurz darauf beschließt das Management von Pixar, den Film komplett neu zu drehen, weil man mit der Story nicht zufrieden ist. Und nun wird Toy Story 2 zum wiederholten Mal gelöscht. Diesmal wenigstens mit Absicht.


Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com

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#52: Die größte Erfindung aller Zeiten! (feat. Heldendumm)

Diese Episode ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Heldendumm-Podcast und den Digitalen Anomalien. In zwei Episoden erzählen wir die Geschichte von Jan Sloot, einem Tüftler, der die größte Erfindung aller Zeiten gemacht hat. Zumindest glaubte er das bis zu seinem Tod.

Jan Sloot war davon überzeugt, ein neues Kodierungsverfahren erfunden zu haben, mit dem sich Daten auf geradezu irrwitzige Weise verkleinern ließen. Damit hätten die Daten eines ganzen Spielfilms auf eine halbe Schreibmaschinenseite gepasst.

Jan Sloot war von seiner Idee so überzeugt, dass er auch andere davon überzeugen konnte. Und die investierten viel Geld in das Werk des Erfinders. Im Heldendumm-Podcast machen wir uns auf die Reise und zeichnen das Leben von Jan Sloot nach. Wer also die ganze Geschichte hören will, der sollte hier anfangen.

In dieser Episode schauen wir uns die Erfindung selbst genauer an. Was für eine Idee hatte Jan Sloot eigentlich? Und hätte sie funktionieren können?

Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Gäste: Daniel Siebiesiuk & Philipp Kallweit
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com

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#44: A (not so) Smart Ship

Die USS Yorktown war das erste Smart Ship der US Navy. Die Technologie sollte Geld einsparen und die Bedienung erleichtern. Doch es gab Tücken.

Der Besatzung war es möglich, direkt auf die Datenbank zuzugreifen und dort Werte zu verändern. Man tat dies gelegentlich, um fehlerhafte Darstellungen in der Software zu korrigieren.

Im September 1997 trug jemand eine 0 in die Datenbank ein. Die Software verwendete diese 0 für eine Berechnung. Dies führte zu einer Division durch Null und zum Absturz des gesamten Systems. Das Schiff war für mehrere Stunden außer Gefecht.

Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com

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#21: SoftSCAM

SoftRAM trat 1995 mit dem Versprechen an, den Arbeitsspeicher eines Windows-PCs zu verdoppelt – per Mausklick. Das sollte durch moderne Kompressionsalgorithmen ermöglicht werden. Leider klang das zu gut, um wahr zu sein.

SoftRAM wollte nämlich die Daten direkt im RAM komprimieren, um damit dadurch mehr freien Speicher zu schaffen. Aus 4 MB sollten so 8 MB werden. Bei seinen Werbeaussagen hielt sich die Software damals nicht zurück.

Insgesamt wurden über 600.000 Exemplare verkauft. Irgendwann kamen dann aber Zweifel an der Funktion von SoftRAM auf. Und am Ende war es dann doch zu schön, um wahr zu sein. SoftRAM machte unterm Strich nämlich: nichts. Das c’t Magazin bezeichnete die Software damals als Placebo-Software und diese Bezeichnung ist wohl die treffendste, die es gibt.

Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com

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#13: Fast genau richtig

Im zweiten Golfkrieg bemerkte man, dass das Raketenabwehrsystem Patriot bei langer Betriebszeit zunehmend ungenau wurde. Das führe 1991 dazu, dass eine feindliche Scud-Rakete nicht abgefangen wurde und in der Folge 28 Personen starben.

Die Untersuchung zeigte, dass das Problem ein Rundungsfehler war, der mit steigender Betriebsdauer immer größer wurde. Ursprünglich war das Patriot System nie für lange Einsätze konzipiert worden. Als mobiles System, sollte es immer nur für wenige Stunden am gleichen Ort sein.

Durch die Bedrohungslage im zweiten Golfkrieg setzte man das System nun unter völlig anderen Bedingungen ein. Leider schenkte man diesen geänderten Rahmenparametern zu wenig Beachtung, um den folgenschweren Fehler zu verhindern.

Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com

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#12: Unter Druck

Die Ölplattform Sleipner A sank bei einem Test im Jahr 1991. Grund dafür war der Sockel aus Beton, der zu schwach für den Druck des Meeres ausgelegt war. Wie konnte es dazu kommen und welche Rolle spielten Computer in diesem Fall?

Für die Berechnungen der Statik nutze man damals die Finite Elemente Methode. Durch mangelnde Rechenleistung und einige Fehler bei der Modellierung der Konstruktion schlich sich allerdings eine falsche Berechnung ein. Dies führte dazu, dass Teile des Sockels zu schwach ausgelegt wurden.

Sprecher & Produktion: Wolfgang Schoch
Musik: BACKPLATE von https://josephmcdade.com

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